Ich habe Stress. Schnell husche ich für ein paar Minuten nach draussen, während in der Büroküche in der einzigen kleinen Pause etwas Essbares auf mich wartet.Es riecht nach Sonne, fast schon nach Sommersonne… Ich atme tief ein. Mein Blick in den strahlend blauen Himmel gerichtet. Wunderschön.Schnell wieder an die Arbeit. Zu viel, um es zu schaffen. Der Kollege schaut kurz rein und stellt aufmunternd einen Kaffee auf den Tisch. Doch noch viel geschafft.Die Kinder geholt, zum Training gebracht und auf zweimal vier Rollen am Donaukanal der untergehenden Sonne erschöpft hinterhergefahren.
Am Abend ein Anruf von der Familie… Man hätte im Hafen am Boot geschliffen und mit dem Nachbarn einen Kaffee getrunken… Er sei nun Rentner und könne endlich jeden Tag geniessen, zu kurz sei das Leben.Dann habe jeder weiter gearbeitet. Der Nachbar nicht aufgepasst… Beim Lockern der Halterungen kippte es… Das Boot… Krachen… Notarzt… Wiederbelebung… Verloren… blauer Himmel.
Wäre das Boot zur anderen Seite gekippt, hätte auch ich jemanden verloren. Schmal, diese Pfade namens Leben. Dankbar für meines und die Dinge und Menschen, die vor, hinter und neben mir gehen.
Und heute? Geschafft, gelacht, geliebt… Und gewonnen.Vielleicht ist er ja morgen wieder blau, der Himmel…
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