Feierabend. Eigentlich warten noch ein bisschen Arbeit, Wäsche, Garten und Küchendreck auf mich. Ich rufe spontan kurz "Baden?" in unsere vier Wände, schon stehen Pershing 1 und 2 komplett, auch ohne Streit, mit Badesachen (auch meinen) in der Tür. Fünf Minuten später halten wir es wie immer: gegen den Strom. Die anderen gehen, wir kommen. Das hiesige Freibad ist bereits herrlich leer. Es riecht nach Sommer. Der Tag kommt zur Ruh. Langsam tauche ich zuerst Füße und Beine ins Wasser und lasse mich dann gemütlich durch das kühle Nass tragen. Bahn für Bahn. Auf dem Gesicht die allmählich untergehende Sonne, während sich Welle für Welle sanft und leise am Körper entlang schmiegt und ein wohlig prickelndes Gefühl auf der warmen Haut hinterlässt. Ich schließe kurz die Augen und stelle mir ein kleines Segelboot vor, weit entfernt vom Alltag, gleitend durch die ruhige Abendsee zum nächsten winzigen Hafen... Leben ist (auch) genießen...
Anja Harz
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