Phänomenal
- Anja Harz
- 1. März 2018
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Feb. 2024

Ein Konzertbesuch von Helene Fischer ist ein lang ersehnter Wunsch meiner lieben Frau Mama. Aus verschiedenen Gründen konnte dies leider bisher nicht stattfinden. Weihnachten naht und es gibt tatsächlich noch Karten. Nicht lange schnacken. Bestellen, bezahlen, warten. Nun, ich warte weniger, weil ich überhaupt kein Fan bin. Februar. Helene kommt, Mama auch. Es geht los. Wir auch. Nun ja, wir fahren und bekommen tatsächlich einen Parkplatz in der Nähe des Schauplatzes. Auf dem Weg dorthin ist deutlich zu hören und zu sehen, dass wir bereits aufgeregte Wegbegleiter haben. Die Schlange vor der Halle ist dann aber übersichtlich, was ich angesichts der Kälte erleichtert zur Kenntnis nehme. Wir haben noch etwas Zeit. Cocktailzeit. An der Bar ordern wir zwei Caipis. Es ist sehr laut und ich verstehe die Preisansage nicht. Naiv schiebe ich einen Zwanziger über die Theke und nehme die nicht sehr großen Becher mit bedruckter sexy Helene entgegen. Mein Gegenüber starrt mich an, hält die Becher ebenfalls fest und grabscht mit den Fingern über Helenes Oberweite. Ich versuche noch einmal mit meinen Bechern zu entkommen, aber die Dame auf der anderen Seite der Bar lässt mich nicht. Ohne ein Wort macht sie eine Kopfbewegung in Richtung Zwanzig Euro Schein. Was? Noch mehr??? Du... äh der Preis ist ein Phänomen. Ich gleiche trotzdem den Rest der Summe aus. Mit einem "geht doch" werden die Kunststoffbecher freigegeben. Prost. Unser Sitzplatz ist perfekt. Neben mir sitzt ein Herr mittleren Alters. Allein. Keine Begleitung. Keine Emotionen. Das ist mir suspekt. Die Show beginnt. Pünktlich. Meine Begleitung strahlt und ist überglücklich. Das macht mich glücklich. Allein dafür hat sich dieser Abend gelohnt. Doch bevor ich noch denken kann, dass es hoffentlich schnell vorbeigeht, erlebe ich einen wirklich sensationellen Auftakt. Gefolgt von einer atemraubenden Show und einer umwerfend mitreißenden Person. Ich lasse mich anstecken und feier mit, auch wenn ich nur zwei Songs kenne. Die Halle bebt von Anfang an. Die Zeit verfliegt. Finale. Die Stimmung auf dem absoluten Höhepunkt. Neben mir wird immerhin männlich locker, immer noch sitzend, mit den Fingern auf der Kniescheibe herumgeklopft. Feuerwerk. Zugabe. Ende. Wir bleiben erschöpft und überwältigt zurück. Ein unvergesslicher Abend. Wenn es wieder Karten gibt, sind wir dabei...
Comments